Erweiterungsneubau und Sanierung Kurhaus Bad Vilbel

Projektbeschreibung

In Bad Vilbel entsteht unter Einbeziehung des unter Denkmalschutz stehenden Kurhauses ein Erweiterungsneubau, bestehend aus Stadthalle, zweigeschossiger Tiefgarage und Orangerie. Dessen Tragwerk bildet eine fugenlose Stahlbeton-konstruktion. Beide Untergeschosse dienen als Tiefgarage. Sie werden als fugenlose Weiße Wanne ausgebildet.

Im Extremfall binden die Untergeschosse bis zu 7,5 Meter in das Grundwasser ein. Die Auftriebssicherung erfolgt durch die Aktivierung der Bodenschichten unter der Gründungssohle. Es kommen 6,5 Meter lange Mikropfähle im Abstand von 3,0 x 4,0 Meter zur Anwendung. Deren Verankerung erfolgt in der Bodenplatte.

Die Geschoßdecken werden als punktgestützte, unterzugslose Flachdecken ausgeführt, was maximale Flexibilität in der Gebäudenutzung erlaubt. In die Decken werden zum Teil haustechnische Leitungen für Betonkernaktivierung, Sprinkler, Unterdruckentwässerung und Elektroleerrohre integriert. Zur Verformungsbegrenzung wird bereichsweise überhöht.

Der Boden des großen Saals wird infolge der Tribünenkonstruktion und Messeständen hoch beansprucht. Bei einer Spannweite von 19,5 Meter kommt eine Unterzugsdecke als Verbunddecke zur Ausführung. Die Hauptträger in geschweißter Ausführung, aus Gründen des Brandschutzes mit Kammerbeton, werden über Kopfbolzen mit der 20cm starken Deckenplatte als Teilfertigteillösung gekoppelt. Der Trägerabstand beträgt 2,0 Meter, die Bauhöhe 1,2 Meter.

Die Hauptträger der Dachkonstruktion des großen Saals überspannen 28,6 Meter. Sie sind als Stahlfachwerkträger im Abstand von 4,0 Metern bei einer mittlerer Bauhöhen von 3,25 Meter satteldachförmig ausgebildet. Als Nebenträger dienen Walzprofile HE 220-B im Abstand von 2,0 Meter. Sie werden zwischen den Hauptträgern, oberflächengleich montiert. Die HOLORIB-Verbunddecke ist 20cm stark. Hilfsunterstützungen im Bauzustand sind entbehrlich.

Zum Umfang unseres Auftrags gehörte die Bearbeitung des Baugrubenverbaus. Der Verbau als Stahlspundwand benötigt umlaufend zwei Ankerlagen zur Rückverankerung und teilweise durchlaufende Gurte auf Höhe der Anker. Die Gründung des Bestandsgebäudes ist mit einer Hochdruckinjektion zur Gewährleistung der Standsicherheit zu ertüchtigen.

 

Bauherr

ARGE Kurhausprojekt Bad Vilbel

Architekt

vielmo architekten gmbh

BGF/BRI

30.400 m² / 137.000 m³

Planungs-/Bauzeit

2018 - 2020